Erst 2013 gelang es mir, einen Platz bei einem kompetenten Psychotherapeuten zu finden. Im Zuge der Beziehungsarbeit mit ihm erkannte ich, dass Psychosen kein Schicksal sind, mit dem ich leben muss, sondern dass gesund sein auch für mich ein erreichbares Ziel ist.
Verwundungen
Das Papier hielt der Heftigkeit des Malvorganges nicht mehr stand und zeigte "Verwundungen" in Form von Löchern und Rissen.
Ahh
Die Malerei bildet eine Kruste über dem Malgrund, aber an einer Stelle ist die Kruste aufgebrochen.
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Die Liebenden sind ganz ineinander versunken. Das Bild ist auf ganz dünnem Seidenpapier gemalt, das von den schweren Farben Zerreißungen aufweist.
Help me make it through the night
Flüchtig, wie auf einem Zettel notiert, findet die tiefe Verzweiflung und das Alleinsein in der psychotischen Nacht Ausdruck.
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Die Person befindet sich gegen ein Kopfkissen gelehnt halbaufrecht auf dem Krankenlager. Der Kopf löst sich in den Schatten der Nacht auf.
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Neben dem Krankenlager deutet sich eine Figur an. Jemand ist bei der Leidenden, aber sie weiß es noch nicht.
Der kleine König weint
Dieses Bild entstand bei einer weiteren Psychose im Jahr 2004. Hier nimmt jemand den kleinen König an der Hand.
Indianer weinen nicht.
Dieses Bild entstand in einer Psychose 2007. Dem traurigen Indianer hat sich eine liebevoll schauende Giraffe zugesellt.
Die Not des Anderen.
Dieses Bild ist eines der ersten, mit denen ich mich als Künstlerin von
der Psychose abwende. Es geht bei dem Bild um das Hinschauen. Während in der Psychose die Phantasie an die Stelle der Wirklichkeit tritt, ist hier beim Zeichnen der Blick auf den lebendigen Menschen, der mir gegenüber sitzt, wichtig. Psychotisch sein heißt, nicht mehr in der Beziehung zum Anderen zu sein. Das künstlerische Abwenden von der Psychose hingegen bedeutet für mich, zeichnerisch und malerisch wieder auf die Außenwelt zuzugehen, wobei die inneren Phänomene Anteile der Beziehung werden. |